21.01.13, Dolder, Zuschauer: 4 Gegner: Hombrechtikon
Wir waren ja gefeit vor unserem Gegner. Deswegen packten wir vorsorglich bereits die Boxhandschuhe in die Tasche, falls es wiederum zum lustigen Hau-den-Lukas kommen würde. Defensiv eingestellt, lange die Null halten war die Devise und den Gegner auskontern und dann auf den Lucky Punch hoffen. Capitano Marc erklärte noch einmal in der Garderobe kurz vor Spielbeginn, dass der Gegner kommen würde wie die Feuerwehr und der letzte Sieg ein wenig gestohlen wurde. Auch heute wollten wir dieses Unterfangen zum zweiten Mal zelebrieren. Nach einem guten Aufwärmen ging es dann bereits auch los. Das erste Drittel lief genau so, wie wir uns das vorgenommen hatten: hinten solide aufräumen und den Puck einfach à la Monsieur Stoffel der Bande nach raushauen und auf einen lauffreudigen Flügel hoffen, welcher dann wie s Bisiwätter der Scheibe nach hastet. Nach den ersten 25 Minuten mit einem Stand von 0:0 machten wir uns auf in die Kabine um unseren Sauerstoff-Haushalt wieder ins Lot zu bringen. Neues Drittel, alte Taktik, doch der Gegner drückte auf das Gas. Einzelne Spieler, welchen die Technik und die schnellen Füsse in die Wiege gelegt worden ist probierten es immer wieder unsere Abwehr zu knacken und unseren Goalie Luca in Verlegenheit zu bringen. Doch wir standen dem Druck stand und gingen, dank einigen BIG-Saves von unserem Duelli, wiederum mit einem 0:0 in das letzte Drittel. Solange unser Konzept aufging müssen wir ja auch keine Bäume ausreissen und wir spielten weiterhin defensiv. In der 10. Minute des letzten Drittels setzte Marc dann an zu ebendiesem Lucky-Punch und schmetterte die Scheibe nach einem Flip-Kuller-Befreiungsschlag-Pass von Sven das Hartgummi unhaltbar in die Maschen! Auf der Bank war die Hölle los, ein Aussenstehender hätte beinahe glauben können, hier haben die Jaguars die Meisterschaft für sich entschieden. Doch noch waren 10 Minuten zu spielen...! Volle Konzentration und kein Topf mehr erhalten! Was uns 60 Minuten gelang sollte ja ein Kinderspiel sein, dies noch einmal 10 Minuten durchzuhalten. Doch die Hombrechtiker drückten nun noch mehr und auf einmal standen drei Spieler im Slot, ich verschätzte mich beim Pass und der arme John hatte drei Gegenspieler gegen sich. Dies liessen sie sich nicht nehmen und einer der Drei vermochte den Puck über die Linie zu schiessen.
Nun blickten einige Spieler auf der Bank gen Himmel und richteten ihr Stossgebet direkt in die Sterne: Bitte lasse uns das Unentschieden über die Zeit retten. Aber es kam leider noch bitterer für uns Jaguars. 3 Minuten vor Schluss gelang dem Gegner nämlich noch das 1:2. Was dann kam würde wohl Klaus Zaugg als klügster Schachzug im Eishockey ansehen, würden wir auch nicht Plauschmässig unterwegs sein, würde ich den Move auch verstehen, aber so bleibt mir leider nur das Kopfschütteln und habe jeglichen sportlichen Respekt vor den Timeout-Homobrechtiker verloren. Danach nahmen Sie nämlich ihr Timeout, genau richtig gelesen T-I-M-E-O-U-T, dies auf unserem Bierli-Liga-Niveau und da die Zeit nicht angehalten wird verstrichen easy 40 Sekunden. Bravo, Toll, Applaus an den Bandengeneral. Sportlichen Spirit an die Wand geklebt, drauf gepisst und drauf gekotzt und danach noch mit den Füssen zertreten.
Wir nahmen noch unseren Goalie raus und so kam es zum branchenüblichen Finish: Empty-netter.
Mit einem hängenden Kopf und einem bitteren Nachgeschmack verliessen wir das Eis und konnten uns auf die entspannende Musik von Dany freuen, oder eben auch nicht...
Geschrieben von Thierry